Manuelle Therapie
Manuelle Therapie in der Physiotherpiepraxis Oliver Grunow
Als Teil der Manuellen Medizin befasst sich die Manuelle Therapie mit Funktionsstörungen von Muskeln, Gelenken und Nerven des Bewegungsapparates. Dabei dient sie sowohl der Erkennung als auch der Behandlung dieser Störungen. Die Ursprünge der Manuellen Therapie reichen bis ins Altertum zurück. So finden sich zum Beispiel bereits bei Hippokrates Aufzeichnungen über ähnliche Behandlungstechniken, wie sie heute auch im Bereich der Manuellen Therapie angewendet werden. Seit dem 20. Jahrhundert werden mittels Manueller Therapie nicht nur aus Belastungen hervorgegangene Schmerzen erfolgreich behandelt, sondern auch zahlreiche andere Krankheiten und Störungen des Bewegungsapparates. Darüber hinaus wird die Manuelle Therapie auch – so wie Reflexzonenmassage – reflektorisch eingesetzt. Auf diese Weise eignet sich Manuelle Therapie nicht nur zur Behandlung von Beschwerden des Bewegungsapparates, sondern auch bei Erkrankungen der inneren Organe sowie der Psyche. Ein weiterer großer Vorteil der Manuellen Therapie liegt darin, dass sie nicht nur zur Therapie von Funktionsstörungen des Bewegungsapparates angewendet werden kann, sondern auch zu deren Auffindung. Um Behandlungen der Manuellen Therapie durchführen zu dürfen, müssen Physiotherapeuten eine entsprechende Ausbildung absolvieren und diese mit einer Prüfung abschließen.
Osteopathie wurde um 1870 herum vom Arzt Andrew Still begründet. Dieser gilt als erster moderner Vertreter der Manuellen Therapie. Durch bestimmte Grifftechniken werden Mobilitätseinschränkungen der Gelenke und Muskeln aufgehoben, und so nicht nur Schmerzen, sondern auch andere Beschwerden wie etwa Verdauungsprobleme deutlich gelindert. Chiropraktik geht auf den Alternativmediziner Daniel David Palmer zurück. Zug und Druck werden gezielt eingesetzt, um verrenkte Wirbel einzurichten, während durch Entspannungs- und Dehnübungen die Mobilität von Beinen und Armen verbessert wird.
Am Beginn einer Behandlung mittels Manueller Therapie steht das Auffinden der Funktionsstörungen an Gelenken oder der dazugehörenden Muskulatur. Diese Lokalisierung erfolgt mittels spezieller Handgrifftechniken, die am Bewegungsapparat sowie an der Wirbelsäule eingesetzt werden. Auf Basis dieser Diagnose werden anschließend die passenden therapeutischen Handgriffe ausgewählt, die sowohl der Mobilisation als auch der Schmerzlinderung bei reversiblen Funktionsstörungen der Gelenke dienen. Neben dem Befund fließen auch noch die Art des zu behandelnden Gelenkes sowie die eingeschränkte Bewegungsrichtung als bestimmende Faktoren in die Auswahl der Behandlung mit ein. Auf diese Weise wird nicht nur eine Schmerzlinderung erreicht, sondern auch die Wiederherstellung der physiologischen Funktion des behandelten Gelenks.
Manuelle Therapie ist besonders geeignet für Behandlungen an folgenden Körperteilen:
- Wirbelsäule
- Gelenke der Extremitäten
- Kiefergelenk und Kopf
- Gelenke des Beckens und des Brustkorbs
Hierbei muss jedoch in allen Fällen eine reversible Funktionsstörung des jeweiligen Gelenkes oder der dazu gehörenden Muskulatur vorliegen.
Techniken der Manuellen Therapie
Die verschiedenen Techniken der Manuellen Therapie können sowohl bei Funktionsstörungen von Gelenken der Gliedmaßen als auch bei jenen der Wirbelsäule mit großem Erfolg angewendet werden. Dabei wird auf eine besonders schonende und sanfte Weise eine Wiederherstellung der Mobilität sowie eine Schmerzlinderung erreicht.
Traktion
Traktion wird dazu eingesetzt, um die Gelenkflächen mittels sanftem Druck voneinander zu entfernen. Auf diese Weise werden die Gelenkskapsel und die umliegenden Bänder effektiv entlastet. Druck wird gemindert und Schmerz effektiv gelindert. Der Therapeut achtet dabei stets auf eine exakt angepasste Dosierung der Zugkraft und passt die Wirkung der Traktion durch zusätzlich durch die Gelenksstellung sowie die Kraftanpassung an die individuelle Situation des Patienten an. Traktion wird bei Beschwerden wie Funktionsstörungen und Schmerzen aufgrund von Über- und Fehlbelastungen, Hypomobilität von Wirbelsäule und Gelenken sowie durch komprimierte Nerven und Gelenkskompression ausgelöste Schmerzen eingesetzt.
Translatorisches Gleiten
Translatorisches Gleiten dient dazu, die beiden Gelenkflächen parallel zueinander zu bringen. So verbessert sich das Gelenksspiel wieder und es wird ein Plus an Mobilität erreicht.
Entspannungs- und Dehntechniken
Manuelle Therapie eignet sich nicht nur hervorragend bei Funktionsstörungen von Gelenken, sondern auch zur Behandlung der dazugehörenden Muskulatur und Nerven. Mittels verschiedener Dehnübungen kann etwa die Muskulatur so verlängert werden, dass sie optimal zum neu gewonnenen Gelenksspiel passt. So wird die größtmögliche Mobilität erreicht.
Massage
Die speziellen Massagegriffe der Manuellen Therapie ermöglichen eine Mobilisation der Weichteile. Dabei sollte die Behandlungsrichtung immer quer zum Muskel und Muskelansatz liegen.
Entspannung
Manuelle Therapie umfasst verschiedene Techniken der Muskelentspannung, durch die die Funktion der einzelnen behandelten Muskeln deutlich verbessert werden kann.
Übungen
Spezielle Übungen für Gelenke und Muskeln verbessern und erhalten die Mobilität.